Jahr 1996
Werksbahn-Exkursionsbericht für das Jahr 1996
Andreas Christopher
06.01.1996

Feld- und Grubenbahnmuseum Fortuna, Solms-Oberbiel (600 mm)
Neu ist eine interessante Ruhrthaler-Grubenlok, die über meine Anregung von den Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerken in Ampflwang beschafft werden konnte. Hier die Neuzugänge der letzten Monate:

39, Ruhrth 3781/1964, Bdh, G90HVE, 75 PS, 11 t, 04.07.1995 ex RAG, Zeche
    Niederberg, Neukirchen-Vluyn (41)
40, Demag 2025/1937, Bdm, ML15, 15 PS, 3.6 t, 06.09.1995 ex Buderus AG,
    Kalkbruch Malapertus, Wetzlar
41, Schöma 2379/1960, Bdh, CHL40, 45 PS, 4.5 t, 02.11.1995 ex Fuchs'sche
    Tongruben KG, Grube Gernbacher Wiese, Wilsenroth
42, Ruhrth 3772/1963, Cdm, G100Z, 100 PS, 11/1995 ex Wolfsegg-Traunthaler
    Kohlenwerke AG, Betrieb Hinterschlagen, Ampflwang
 

16.01.1996

PreussenElektra, Kraftwerk Wölfersheim
Für diesen Nachmittag war die Sprengung der drei Schornsteine des Kraftwerkes angesetzt, die über rund vier Jahrzehnte das Wahrzeichen der Gemeinde Wölfersheim waren. Leider klappte nicht alles wie geplant. Es fielen nur die zwei kleineren Kamine der älteren Kraftwerksblöcke. Der große Schornstein wurde dann erst einen Tag später umgelegt.
 

01.02.1996

Odenwälder Hartstein-Industrie, Groß Bieberau (N)
Da die eigene Lok V36 (C-dh, O&K 26718/70, MC14N, 350 PS) zur Hauptuntersuchung in der Werkstätte Lengerich der Teutoburger Wald-Eisenbahn weilte, war als Leihlok die V62 (C-dh, MaK, 600129/58, 600D, 600 PS, 56 t) im Einsatz. Es herrscht zur Zeit ein sehr beachtliches Verkehrsaufkommen.
 

28.02.1996

Odenwälder Hartstein-Industrie, Groß Bieberau (N)
Die eigene V36 war wieder aus Lengerich zurück und besorgte den gesamten Dienst, während Lok V72 der FVE auf einem Stumpfgleis abgestellt war.
 

09.03.1996

Bauunternehmung H. Fey, Heideäcker, Hanau (600 mm)
Eine interessante Windhoff-Lok, die im Vorjahr bei einer Ausstellung im Schloß Philippsruh erstmals der Öffentlichkeit präsentiert worden war, als Denkmal im Werksgelände aufgestellt, leider allerdings von außen sehr fotografierungünstig.

B-dm, Windhoff 261/34, neu als LS25III an Heinrich Sauerland, Hmb.-Wandsbeck
                       Umbau bei Windhoff in LS20III, 15.05.36 an H. Fey, Tiefbau, Frankfurt
 

Rhenus AG, Hanau (N)
Vor dem Wellblechlokschuppen an der Nordseite des Hafenbeckens stand Lok 2, während sich im Lokschuppen eine weitere Kleinlok verbarg. An der Kaliverladung auf der Südseite des Beckens stand als Neuzugang eine Henschel-Lok, da wohl die zuvor hier eingesetzte Köf bei dem schweren Dienst mit der Zeit überlastet war. Derzeitiger Lokbestand:

        2  B-dh  Gmdr  5107/58, LgII, 1981 ex DB 322524 ex 6386
          (B-dh  Jung 13132/59, LgII, 1989 ex DB 323692 ex 6694)
        22 B-dh  Hen  30593/64, DH240, 240 PS, 40 t, nach 1989 ex Krupp, Dillenburg
 

Wetteraukreis, Müllumladestation Grund-Schwalheim (N)
Seit 1. Januar wird der Müll nicht mehr umweltfreundlich auf der Schiene nach Uttershausen bei Wabern transportiert, sondern per LKW zur Deponie Aßlar gekarrt. Die 1982 gebaute Vollert Robot-Lok ist seitdem auf dem Anschlußgleis untätig abgestellt.

Feld- und Grubenbahnmuseum Fortuna, Solms-Oberbiel (600 mm)
Im Fahrzeugsektor gab es keine Neuigkeiten. Zur Zeit bereitet man den Neubau einer weiteren Fahrzeughalle vor, die mit den Ausmaßen von 20x20 Metern die Platzprobleme für die nächsten Jahre beheben wird. Kompliziert gestaltet sich die Tatsache, daß die Halle auf aufgeschüttetes Terrain zu stehen kommt und das Bauwerk mittels Großbohrlöchern und darin herzustellenden Pfeilern auf festes Gestein gegründet werden muß.

14.03.1996

Bayernwerk AG, Kraftwerk Schwandorf (N)
Ein Besuch nach vielen Jahren gab einige Neuigkeiten. Es herrschte auf der Werksbahn, die von der ehem. Bayerischen Braunkohlen-Industrie übernommen wurde, reger Betrieb. Im in Streckenmitte befindlichen Bahnhof II mit dem chrakteristischen Stellwerk waren teilweise gleichzeitig vier Loks zu sehen: Drei des Bayernwerks und eine DB-V90.

Neu sind zwei MaK-Loks (M21, M22), die den Kohleverkehr abwickeln und Züge mit tschechischer Braunkohle, die die DB in Ganzzügen auf dem o.g. Bahnhof II zustellt, in Teilen zum Bahnhof III am Kraftwerk schaffen. Zurück kehren sie teilweise als Lz-Fahrt oder mit langen Leerwagenzügen. Ein Lokführer lud mich ein, auf den Führerstand zu kommen, so daß ich die Fabriknummer notieren und weiter Auskünfte erhalten konnte.

Weiterhin im Einsatz sind die älteren MaK-Loks des Typs G1600MM. Lok M18 fuhr mit einem aus einer älteren ex-BBI-Wendezug-Granitur gebildeten Leerzug nach Wackersdorf, wo sich eine Kohlenhalde für Reservezwecke befindet. Jetzt im Winter wird wegen des höheren Stromverbrauchs bzw. Kohlebedarfs diese Kohlenhalde geräumt. Die Wagen wurden dort am Hochbunker beladen, und nach einer guten Stunde ging's zurück mit Steuerwagen voraus Richtung Kraftwerk Schwandorf.

Die älteren Deutz-Loks des Typs DG1000BBM wurden nach Auskunft des Lokführers zwischenzeitlich alle verkauft, weil sich deren Aufarbeitung nicht mehr lohnte.

Weitere Einzelheiten zur Werksbahn sind im ausführlichen Bericht in BE 6/84 (Teil 1) und BE 1/85 (Teil 2) nachzulesen.

M18  BB-dh  MaK   1000515/71  G1600BB, gelb
M21  BB-dh  MaK   1000891/93  G1205, grün
M22  BB-dh  MaK   1000892/93  G1205, rot

BHS, Torfwerk Ainring (600 mm)
Feldbahn nach wie vor in Betrieb.

15.03.1996

Bosch-Siemens, Leuchtenwerk Traunreut (N)
Nachdem die langjährige Henschel-Werkslok Ende 1994 an die Annahütte in Hammerau verkauft worden war, interessierte mich, was für eine neue Werkslok nun wohl in Traunreut im Einsatz sein würde.

Nach kurzer Wartezeit kam auch ein Güterzug mit DB-V60 am Werk an. Allerdings verschwand die DB-Lok nicht gleich wieder, wie früher üblich, sondern begann eifrig zu rangieren und sämtliche der diversen Stichgleise zu bedienen. Vermutlich hat also die DB nun den Verschub im Werk übernommen und es ist keine Werkslok mehr vorhanden.

17.03.1996

Gartenhilfe Ges.mbH., Torfwerk Bürmoos (600 mm)
Im Torfwerk war einiger Betrieb, allerdings waren die Gleise der Strecke ins Weit-Moos relativ rostig und sind in letzter Zeit nicht regelmäßig befahren worden. Wegen der langen Frostperiode scheint dort der Torfabbau noch nicht eingesetzt zu haben.

Torfwerk Stefan Kraller, Schönram (N)
Bahn und Schienen-LKW sind nach wie vor vorhanden.

18.03.1996

Bayernwerk AG, Kraftwerk Schwandorf (N)
Nochmals ein kurzer Besuch in Schwandorf, weil es in der Vorwoche so interessant war. Diesmal konnten die Loks M18 und M22 im Einsatz beobachtet werden. Allerdings hörte der Betrieb gegen 13.00 Uhr schlagartig auf; vermutlich wird nur einschichtig gefahren.

19.03.1996

Butzbacher Weichenbau GmbH, Butzbach (N)/ Butzbach-Licher Eisenbahn
Jung-Lok 13 der Siegener Kreisbahn konnte beim Rangieren im Werksgelände angetroffen werden. Als Ersatz für die langjährige Leihlok 832 der Hersfelder Eisenbahn, die nach Siegen abgegeben wurde, ist diese Lok seit 1. März von der Butzbach-Licher Eisenbahn angemietet worden; man erwägt sogar einen Kauf. Die Schwesterlok, HEG-Lok 831, ist z.Z. in HU. Es ist geplant, daß diese ab Juni an die Ruhrkohle AG vermietet werden soll. Der Vertrag mit der DB über die Bereitstellung einer Lok für Güterzugleistungen im Bereich Friedberg läuft zu diesem Zeitpunkt aus. Bei der BLE verbleibt danach nur noch die V32 (Leihlok HEG) und die Lok 13 (Leihlok SK).

08.04.1996

IG Werrabahn Eisenach, Fahrzeugsammlung Schenklengsfeld (N)
Die freundliche Einladung eines Vereinsmitglieds, die Fahrzeugsammlung im Lokschuppen anzuschauen, schlugen wir natürlich nicht aus. Neben verschiedenen Wagen sind vorhanden:

B-dm  Ruhrth  2399/42  42/45 NDL/S1, 1993 ex Fruchtwerk Coswig, ex Heinr. Wolf, Köln-Sülz
B-dm  LKM   252224/61  V10B, 1994 ex Dt. Schaumglas GmbH, Schmiedefeld
B-dm  BMAG   10356/35  1993 ex DR 310 796 (BW Saalfeld)
BB-dh LKM   275085/65  1992 ex DR 118 585
?                      Skl ex Werra-Kali, Merkers
1E1                    ex DR 44 1338 (steht in Eisenach)
CoCo                   ex DR E94 059 (steht in Eisenach, soll nach Chemnitz)
?                      Wittfeld-Akkutriebwagen ex VM Dresden (steht in Eisenach)
CC-de                  ex DR 232 959 (?), Tauschlok für Akku-Tw, von VM Dresden nicht abgeh.

Die Eisenbahnfreunde Bebra haben ihre Fahrzege mit Ausnahme der Zweikraftlok 51 (ex PreussenElektra, Borken) wieder nach Bebra abgezogen.

Eisenbahnfreunde Bebra, Bebra (600 mm, N)
Auf den Schmalspurgleisen am Wasserturm standen:

2  B-dm  Deutz 12580/34 OMZ117F, ex Westfälische Sandgräberei, Bottrop
   B-dm  Deutz          "WINFRIED", 10/95 ex Winfried Barth, Wiesbaden, ex Zgl. Gilserberg

Im Gelände des Bh. Bebra waren abgestellt:

C-dh  O&K   21114/39 1992 ex Kali & Salz, Werk Heringen/Werra,
                     1945 ex Heeresmunitionsanstalt Herfagrund
B-dh  Deutz 57915/65 1994 ex Unikeller, Bebra,
                     1984 ex DB 323 335

Im Bahnhof Schenklengsfeld war abgestellt:

51 BoBo  Hen   25101/50 1990 ex PreussenElektra, Borken

20.04.1996

Frankfurter Feldbahn-Museum, Frankfurt (600 mm)
Neu ist ein Dieseltriebwagen, dessen Hersteller nicht ganz klar zuzuordnen ist. Geliefert wurde das Fahrzeug über die Firma Martin Eichelgrün & Co., Frankfurt (MECO). Das Fahrzeug besteht aber ganz überwiegend aus Teilen aus dem Gmeinder-Feldbahnlokbau. Frage ist, ob das Fahrzeug von Gmeinder gebaut und nur von MECO vertrieben wurde (mit Gmdr-Fabriknummer), oder ob MECO das Fahrzeug selbst zusammengebastelt hat. Ein Fabrikschild existiert leider nicht (mehr). Die Lok stand, von der Autobahn aus sichtbar, in der Nähe von Baden-Baden. Der Kaelble-Motor hat die Motor-Nummer 2937.

21.04.1996

Taunus-Quarzit, Werk Saalburg, Köppern
Die Kleinlok der Leistungsgruppe I stand, auf einen Kleinlok-Transportwagen des AW Bremen verladen, im Anschlußgleis. Der Transportzettel auf dem Wagen ließ auf einen Transport nach Nürnberg Rbf. schließen.

B-dm Gmdr 1621/36  DR/DB (Kö 0260 = 311 260), + 24.07.74/ 1975 an Taunus-Quarzit, Werk Saalburg

22.04.1996

Taunus-Quarzit, Werk Saalburg, Köppern
Die Abholung der Kleinlok durch Lok 32 der Hersfelder Eisenbahn (zur Zeit leihweise bei der Butzbach-Licher Eisenbahn) wollte ich mir denn noch nicht entgehen lassen. Die Lok wurde mit dem planmäßigen Nahgüterzug abgeholt. Dem Vernehmen nach hat die Taunus-Quarzit die Bahnverladung kürzlich eingestellt. Die Lok soll an Eisenbahnfreunde gegangen sein.

01.05.1995

Förderverein Besucherbergwerk Fortuna, Solms-Oberbiel (600 mm)
Heute fand die Streckeneröffnung des neuen, mit starker Neigung versehenen Abschnitts zum Parkplatz statt. Sämtliche auf dem Neubauabschnitt verkehrenden Personenzüge wurden von der Henschel-Dampflok gezogen, während auf dem oberen Abschnitt zusätzlich der Grubenbahnzug mit mehreren Dieselloks pendelte.

15.06.1996

Besucherbergwerk Grube Bindweide, Steinebach (600 mm)
Seit einiger Zeit steht vor dem Besucherbergwerk auf dem Parkplatz eine Gruben-Akkulok mit mehreren Grubenwagen, die aus einem angedeuteten Stollen herausschauen, als Denkmal aufgestellt. Die Lok trägt die Betriebsnummer 18, die Batterie die Nummer 34 (aus zwei Teilen mach eine komplette Lok?) und dürfte von der Ruhrkohle AG stammen. Hersteller ist vermutlich AEG, das Fabrikschild fehlt.

Heimatmuseum, Wilnsdorf (600 mm)
Das frühere Gleisoval ist größtenteils abgebaut. Auf den restlichen verbliebenen Gleisen sowie im hölzernen, kleinen Lokschuppen stehen die mit Ausnahme der Preßluftlok hervorragend aufgearbeiteten Fahrzeuge tatenlos herum. Hoffentlich ergibt sich bald eine adäquate Verwendung für die nette Feldbahnsammlung. Das Museum selbst ist samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

1 B-dm Diema    1829/55 DL8, 10 PS, gel. Fuchs'sche Tongruben, Ransbach/
                        nach 1976 an Adolf Quirnbach, Siegen-Oberschelden/
                        1984 an Gemeinde Wilnsdorf
2 B-dm Gmdr     3452/41 20/24 PS, 4.5 t, gel. Fuchs'sche Tongruben, Ransbach/
                        nach 1976 an Adolf Quirnbach, Siegen-Oberschelden/
                        1984 an Gemeinde Wilnsdorf
3 B-dm Diema    2464/61 DL6, gel. Ton- und Klinkerw. Bauer, Pfaffen-Beerfurth/
                        um 1980 an Adolf Quirnbach, Siegen-Oberschelden/
                        1984 an Gemeinde Wilnsdorf
4 1A-1 Schalke 54917/57 (el. SSW 5906/57) EL6, 6 kW, 2.5 t, gel. Harz-Lahn-Erzbergbau,
                        Grube Fortuna, Oberbiel/
                        1986 an Gemeinde Wilnsdorf
  B-p  Jung    12117/52 Pz30, Vorrat, urspr. Besitzer unbekannt/
                        an Adolf Quirnbach, Siegen-Oberschelden/
                        1986 an Gemeinde Wilnsdorf

Wirtschaftsgeschichtl. Museum Villa Grün, Dillenburg
Hier stehen auf dem Museumsgelände auf dem Schloßberg nach wie vor zwei recht gepflegt wirkende Denkmallokomotiven:

B-dm O&K     25680/56 MV0a, 3.5 t, gel. Burger Eisenwerke GmbH, Werk Niederschelder Hütte/
                      1985 an Wirtschaftsgeschichtl. Museum Villa Grün, Dillenburg (750 mm)
B-f  Jung     4430/29 gel. Burger Eisenwerke, Burg
                      1985 an Wirtschaftsgeschichtl. Museum Villa Grün, Dillenburg (1435 mm)

22.06.1996

Schulzentrum, Homberg/Ohm
Die 1985 bereits dort stehende Denkmalslok ist noch immer hier vorhanden. Wenngleich sich ihr Zustand inzwischen etwas verschlechtert hat, ist sie immer noch recht gut erhalten.

B-dm  Deutz  12621/34   OMZ117, ex Continental, Korbach

Mitteldeutsche Hartstein-Industrie, Nieder-Ofleiden
Zu der bereits seit vielen Jahren eingesetzten O&K-Diesellok hat sich vor einiger Zeit eine LKM-Lok hinzugesellt. Sie macht einen etwas desolaten Eindruck (Scheibe eingeworfen), scheint aber fallweise eingesetzt zu werden, was am auf dem Gleis zerquetschten Gras erkennbar war.

B-dh  O&K    25793/58  MV6b, 24 t, gel. Hoesch-Walzwerke, Hohenlimburg/
                       Celler GmbH, Dortmund/
                       1974 an MHI, Nieder-Ofleiden
B-dm  LKM   252431/63  V10B, 100 PS, 18 t, Kalkwerke Bad Kösen (1)/
                       ca. 1994 an MHI, Nieder-Ofleiden

27.06.1996

Mitteldeutsche Hartstein-Industrie, Nieder-Ofleiden
An diesem Donnerstag herrschte reger Betrieb an der Schotterverladung. Im Einsatz war allerdings nur die O&K-Lok, während die LKM-Lok noch am Ende des Anschlußgleises abgestellt war.

19.07.1996

Barbara-Rohstoffbetriebe, Grube Lindenberg (600 mm)
Die Grubenbahn im Münsterstollen, der von der ehemaligen Eisenerzgrube Lindenberg in Richtung Aumenau zur alten DB-Verladung führt, wurde reaktiviert. Grund war ein Verbruch des Stollens. Die Baufirma hat die großteils noch liegenden Gleise erneuert und den zugemauerten Stolleneingang durch ein stilvolles Eisentor ersetzt. Leider waren die Bauarbeiten offensichtlich bereits abgeschlossen, so daß das Tor abgeschlossen und niemand auf dem Gelände war. Im Stollen stand aber, schwach erkennbar, eine Lok. Den Arbeiten nach zu urteilen könnte die Grubenbahn auch künftig bei Wartungsarbeiten wieder eingesetzt werden.

21.07.1996

Nürnberger Bund, Gießen
Im Stadtwald östlich Gießens bei Annerod hat sich auf ehemaligem Militärgelände der Nürnberger Bund in einem neuen, großen Gebäude niedergelassen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um eine Betriebsverlagerung von Bochum zu diesem verkehrsgünstig mitten in Deutschland gelegenen Standort. Mitgenommen wurde auch eine Deutz-Werkslok. Während das Lager auf der Straße bereits bedient wird, ist die Anschlußbahn noch im Bau. Das neue Industriestammgleis, das zur DB-Strecke Gießen - Alsfeld führt, soll künftig noch weitere Firmen bedienen. Wegen der Einzäunung konnten die Daten der Lok (noch) nicht ermittelt werden.

06.08.1996

Mitteldeutsche Hartstein-Industrie, Nieder-Ofleiden
Heute war wenig los. Nur vier leere Schotterwagen standen auf der Anschlußbahn abgestellt. Die LKM-Lok stand dafür aber gut zu fotografieren an der Beladung. Alle Glasscheiben wurden jetzt herausgenommen.

Basaltwerk Joh. Nickel, Nidda-Oberwiddersheim
Die kleine grüne Deutz-Werkslok ist nach wie vor vorhanden, wird regelmäßig eingesetzt und befindet sich in ausgezeichnetem Zustand.

B-dm Deutz 57860/65  KS55B, 55 PS, 14 t, ex RAG (603), ex Emscher-Lippe-Bergbau, Datteln

08.08.1996

Privatfeldbahn Michael Heinz, Annegarten 11, Haiger-Flammersbach (600mm)
Auf der Feldbahn scheint sich nichts mehr zu bewegen. Teile der Gleise sind herausgerissen, allerdings ist mindestens noch eine Lok vorhanden. Möglicherweise wurde die Feldbahn auf einem anderen Grundstück wieder aufgebaut ?!

Krupp Stahl AG, Werk Dillenburg
Nachdem die beiden dort jahrelang eingesetzten Henschel-Loks inzwischen nach Hanau und Siegen abgegeben wurden, muß (mindestens) eine neue Lok hier sein. Ein Besuch am Übergabebahnhof in der Nähe des ehemaligen DB-Haltepunktes Dillenburg-Nord brachte den Beweis: eine orange lackierte MaK-Lok mit der Betriebsnummer 82 wartete an der Gleiswaage auf neue Aufgaben. Es müßte sich dabei um folgende Lok handeln:

82  C-de  MaK  700044/81  DE501, 500 kW, 60 t, gel. Krupp Stahl AG, Werk Rheinhausen/
                          an Werk Dillenburg

Bergbau- und Eisenbahnverein Schelderwald, Dillenburg-Oberscheld (600 mm)
Das Vereinsgelände befindet sich auf dem Planum der abgebauten DB-Strecke Dillenburg - Gönnern in Höhe des ehemaligen Hochofenwerkes Oberscheld. Das Gelände liegt sehr versteckt und ist nur durch das Werksgelände der im Hochofenwerk angesiedelten Firma oder über die teilweise schon sehr zugewachsene Trasse der DB-Strecke zu erreichen. Auf dem Gelände wurde eine ca. 300 m lange Feldbahnanlage errichtet, außerdem zwei Wellblech- und ein Holzlokschuppen, in dem sich die Fahrzeuge befinden. Der Schuppen mit der Unio-Lok hat keinen Anschluß an die übrige Gleisanlage.

B-dm Diema 1929/56   DL8, 10 PS, gel. FBM F. WALDHAUSEN'SCHE FORST- U. GUTSVERW., GERSFELD/
                     Umb. 600 mm, Heilmoor-Gewinnung, Gersfeld, 84vh (#AC)/
                     7/86 an 1987 Adolf Quirnbach [EF], Siegen-Oberschelden/
                     1988 an Bergbau- und Eisenbahnverein Schelderwald e.V., Dillenburg, 93iE
B-dm Unio      /     1992 ex Knauff-Gips, Rottleberode
B-dm Jung  9175/40   ZL114, 22/24 PS, Westerwälder Tonindustrie Dr. Otto, Breitscheid, 76abg/
                     1993 an Bergbau- und Eisenbahnverein Schelderwald e.V., Dillenburg

25.08.1996

Heddesheimer Feldbahn, G.+H. Faust, Guldental (600 mm)
Nach längerer Zeit mal wieder ein Besuch bei der Heddesheimer Feldbahn, da ein Betriebstag (der einzige übrigens in 1996) angekündigt war. Es wird noch die alte, in Richtung der Kläranlage führende Strecke befahren, die aber bereits am Streckenende etwas zurückgebaut worden ist. Diese Strecke wird in den nächsten 1-2 Jahren ganz verschwinden, ebenso der "Betriebsahnhof", auf dem nahezu alle Lokomotiven, mit Planen abgedeckt, stehen. An Betriebstagen kommt auch die O&K-Dampflok zum Einsatz.

Heute waren Lok O&K 1167/03, Lok LKM 248676/55, Lok DIEMA 2601/63 und Lok Gmeinder 4771/57 im Einsatz. Die beiden saarländischen Lokführer der Dampflok haben übrigens in Weißkirchen und Losheim jeweils selbst eigene Feldbahn-Fahrzeugsammlungen.

In Planung ist oben auf dem Berg eine neue Strecke. Hier oben über den Weinbergen - das Gelände ist bereits teilweise planiert - wird auch eine große Halle für die Fahrzeuge entstehen. Die Baugenehmigung für Bahn und Halle soll laut Gerhard Faust voraussichtlich Ende 1996/Anfang 1997 vorliegen. In der Halle werden später sämtliche Loks Platz haben.

Beim Fahrzeugpark hat sich einiges geändert, viele der Änderungen wurden von den Zeitschriften noch nicht oder nicht korrekt vermerkt.

Neben den Einsätzen in Guldental werden die Fahrzeuge aber auch anderweitig verwendet, so z.B. vor drei Wochen in Bockenau (100 Jahre Kreis Kreuznacher Kleinbahn) und in zwei Wochen bei der Streckeneröffnung der Stumpfwaldbahn in Ramsen.

Stumpfwaldbahn e.V., Ramsen (600 mm)
Wenn man von Eisenberg her nach Ramsen kommt, sieht man am Ortseingang auf dem Gelände der Karosseriewerkstätte von Herrn Bormann bereits eine Reihe von gepflegten Feldbahnfahrzeugen stehen. Es waren dies zwei kleine, gleichartige DIEMA-Loks (Lok 1, EMMA und 5, SCHWESTERCHEN), zwei Loks LKM Ns1, Lok 2 von Deutz und eine große DIEMA ex Eisenberger Klebsandwerke, außerdem hinter dem Gebäude, kaum zu sehen, eine weitere Feldbahnlok. Ferner mehrere großteils im Eigenbau entstandene Personen- und Güterwagen. Auf dem Gelände ist ein Feldbahn-Rundkurs verlegt.

Fährt man durch den Ort Ramsen in Richtung Kaiserslautern, so erreicht man nach etwa zwei Kilometern den Kleehof mit Gaststätte. Kurz darauf beginnt links an einem kleinen See eine neuerrichtete Feldbahnstrecke, die unterhalb der stillgelegten DB-Strecke stets neben einem Waldweg entlangführend zum Gasthof Forelle führt. Die Streckenlänge beträgt wohl knapp zwei Kilometer, in Streckenmitte gibt es eine Ausweichstelle und am Endpunkt, direkt unter dem mächtigen Eiswoog-Viadukt der DB-Strecke, ist ein massives Bahnhofsgebäude in Fachwerk-Bauweise (Bahnhof Eiswoog) errichtet worden. Das Bahnhofsgebäude dient gleichzeitig als Fahrzeughalle. Heute stand darin nur die Bauzuglok, eine teilweise auseinandergebaute LKM Ns2f. Später werden dort aber sicher noch weitere Fahrzeuge Platz finden. Die Strecke selbst verläuft zwar in reizvoller Landschaft, bietet fotografisch außer dem Bahnhof Eiswoog aber wegen des Verlaufs im dichten Wald eher unterdurchschnittliche Fotomotive.

Die Streckeneröffnung der Stumpfwaldbahn ist für den 07./08. September 1996 geplant.

Feldbahnsammlung bei der Tongrube Reindlstollen, Eisenberg (600 mm)
Das Besucherbergwerk Tongrube Reindlstollen ist noch in Betrieb, direkt daneben wurde aber inzwischen ein großer Ton-Tagebau aufgeschlossen, so daß die frühere private Feldbahnanlage nicht mehr existiert. Nur die zuletzt als Lokschuppen dienende frühere Umladehalle von der 500 mm-Grubenbahn des Reindlstollens auf die 600 mm-Feldbahn des früher weitverzweigten Eisenberger Netzes steht noch, darin befinden sich noch immer die O&K- (9627/36) und die Deutzlok (13477/35) eines Berliner Feldbahnsammlers. Die Gleisanlagen auf dem Gelände wurden nahezu komplett abgebaut.

Die Untertage-Tongrube der Firma Schwalb & Cie nahe des ehemaligen Didier-Schamottewerkes ist wieder in Betrieb. Es werden winzig kleine hölzerne und sehr alte Grubenhunte verwendet, wohl einmalig in Deutschland.

08.09.1996

Stumpfwaldbahn e.V., Ramsen (600 mm)
Zur Eröffnung der Stumpfwaldbahn war allerhand Prominenz anwesend, neben dem Bürgermeister u.a. auch der Landrat und Radio Donnersberg. Die Finanzierung des Bahnbaus wurde auch durch EU-Mittel ermöglicht.

Das Bahnhofsgebäude "Eiswoog" wurde im Laufe der vergangenen zwei Wochen nahezu fertiggestellt, auch an der Strecke wurden offensichtlich noch Restarbeiten durchgeführt. Eine Verlängerung der Strecke um weitere zwei Kilometer bis zum DB-Bahnhof Ramsen ist mittelfristig geplant, so daß die Feldbahn dann direkten Anschluß an die auch sonntags verkehrende DB hat.

Gastlokomotiven waren am Eröffnungstag die O&K-Dampflok der Heddesheimer Feldbahn und die Eigenbau-Dampflok 3 von A. Scholz (Scholz 7/95). Erstaunlich ist, daß diese winzige Maschine doch zwei kleine Personenwagen über die recht steigungsreiche Strecke bringt. Weiters waren Wagen der Feldbahn Speyerdorf zu Gast.

Zur Eröffnungszug wurde mit der O&K-Dampflok der Heddesheimer Feldbahn gefahren. Bei den Fahrten wurden jedoch noch einige Mängel offensichtlich, die bei Probefahrten mit den Dieselloks nicht erkannt wurden. So ist die Zwangsschiene im Bereich der in einem Bogen liegenden Straßenkreuzung am Bahnhof Eiswoog viel zu eng an der Fahrschiene montiert, so daß die Spurkränze stark zwängen. Auch im Bereich einiger Weichen stieg die Dampflok auf. Entsprechend gab es am Eröffnungstag auch eine Reihe von Entgleisungen, die jedoch alle glimpflich verliefen.

Hier die Lokliste der Stumpfwaldbahn, wobei nur Lok EMMA und die LKM-NS2f auf der Bahn eingesetzt wurden. Der restliche Fahrzeugbestand befindet sich auf dem Privatgelände Bormann am Ortseingang Ramsen. Peter Ziegenfuß nannte früher noch eine Gmeinder-Lok, die aber nirgends gesehen wurde.

1  B-dm  Diema  1904/56  EMMA, DL8, 1988 ex Bauunt. Kuffler, Frankenthal, ex Speyrer Ziegelw.
2  B-dm  Deutz 56406/56  A2L514, ex Tonwarenindustrie Wiesloch
5  B-dm  Diema  2023/57  SCHWESTERCHEN, DL6, ex Karl Pottiez, Eppingen-Sulzfeld
   B-dm  Diema  2020/57  DS40, ex Eisenberger Klebsandwerke (9)
   B-dm  Diema   799/36  DS12, ex Hahn & Wedel, Groß Gerau
   B-dm  LKM  262029/58  ex Arge Clausthal-Zellerfeld, ex Kalkwerk Gernrode
   B-dm  LKM  247171/64  Ns1, 1991 ex Töpfer- u. Ofenschamotte, Tonwerk Wiesa b. Kamenz
   B-dm  LKM        /    Ns1, ex ?
   B-dm  Jung   7571/38  (Schild 11053/51), ex Feldbahn Reindl-Stollen, ex Dampfzgl. Meckenheim
   B-dm  Ruhrth     /    Grubenlok, ex ?
12 B-dm  Moes       /    ex ?

Die beiden saarländischen Lokführer auf der Faust'schen Dampflok haben mir heute ihre Loklisten mitgebracht. Obwohl ich diese Sammlungen noch nicht besucht habe, seien die Listen wegen des allgemeinen Interesses nachstehend wiedergegeben.

Bernhard Könen, Losheim/Saar (an der ehem. Merzig-Büschfelder Eisenbahn):

B-dm  Deutz 34996/40  OME117, 3 t, 1982 ex Feldhaus Schwerspat, Nohfelden-Eisen
Bn2t  Hohen  4612/27  12.5 t, 1987 ex Denkmal Stadt Limbach, ex Neunkircher Eisenwerke
B-dm  LKM  248684/55  Ns2f, 6.2 t, 1992 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  LKM  249228/57  Ns3, 12 t, 1993 ex Thüringer Ziegelwerke, BT Erfurt-Gispersleben
B-dm  Unio   1158/77  7 t, 1993 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  LKM        /    Ns1, 3 t, 1994 ex Heddesheimer Feldbahn
B-dm  Decauv 0160/    5.1 t, 1995 ex Leiniger (?)
Bn2t  Krauss 6850/14  13 t, 1995 ex Denkmal Stadt St. Ingbert, ex Neunkircher Eisenwerke
B-dm  Deutz 65894(?)  OMZ117, 4.5 t, 1994 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  O&K        /    3 t, 1994 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  O&K        /    3 t, 1994 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  LKM  247417/57  Ns1, 2.9 t, 1994 ex Feld- und Grubenbahnfr. Oehrenstock, ex Zgl.
                      Crimmitschau
B-dm  LKM  247259/57  Ns1, 2.9 t, 1994 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  Deutz 36465/42  OME117, 3 t, 1995 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
                      (evtl. FNr. 36463 ex Brandis ?)
B-dm  Hen        /    4 t, 1995 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  O&K        /    3 t, 1995 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  Jung       /    EL105, 3 t, 1995 ex Feld- und Grubenbahnfreunde Oehrenstock
B-dm  Jung  11650/54  EL110 (lt. LV EL105), 4 t, 1995 ex Feld- und Grubenbahnfreunde
                      Oehrenstock, ex Oving, Rotterdam
B-dm  Jung   8208/39  ZL105, 5.5 t, 1995 ex Oliver Weder, Diepoldsau, ex Schinznacher Baum-
                      schule (10), ex Zgl. Hochdorf/CH, ex Stahlbeton Max Giese
Bn2t  Krauss 8449/28  13 t, 1996 ex Museums-Eisenbahn Losheim, ex Neunkircher Eisenwerke

Bernhard Schramm, Weißkirchen/Saar

B. Schramm ist Nebenerwerbs-Landwirt und setzt die Feldbahn auch in seinem Betrieb ein, z.B. zum Getreide- und Holztransport. Früher war auch eine LKM Ns2f vorhanden, die aber zu schwer war und an Oliver Weder gegen zwei Jung-Loks getauscht wurde (eine der Jungs ging nach Losheim).

B-dm  Jung   8381/38  EL105, 3 t, ex Dampfzgl. Puchner, Regenstauf
B-dm  Jung   8860/39  ZL114, 5.4 t, ex Oliver Weder, Diepoldsau,
                      ex Bauunt. Johann Baumann, Ansbach
B-dm  Diema  1336/49  (Schramm gibt FNr 1334 an) DS12, 2.5 t, ex Heddesheimer Feldbahn,
                      ex Intubau, Maintal-Dörnigheim (II), ex Bauunt. Bödicker, Eschwege

Feldbahnsammlung bei der Tongrube Reindlstollen, Eisenberg (600 mm)
Keine Änderung gegenüber 25.08.1996

Eisenberger Klebsand-Werke, Eisenberg (600 mm)
Eine Lok wurde mit mehreren Muldenkippern am Werkseingang als Denkmalszug aufgestellt. Leider ist das Fabrikschild derart dick mit roter Farbe gestrichen worden, daß dort keine Daten abgelesen werden können. Der nächste Besucher sollte Sandpapier mitbringen. Es könnte sich um Lok Diema 2139/58 oder Diema 2357/60 handeln. Beide waren 1988 bereits abgestellt.

Ein Restbetrieb findet immer noch statt. Mindestens zwei Dieselloks sind dafür vorhanden und konnten von der Ferne aus gesehen werden (eine Deutz, eine Diema). Sie standen überdacht an der DB-Verladung. Möglicherweise stand eine weitere Diema in der Beladehalle.

Für die Deutz-Lok kommt nur Lok 6 (Deutz 55783/54) in Frage, bei der Diema-Lok könnte es sich um die Lok 11 oder 12 (Diema 2251/59 bzw. 2578/62) handeln.

11.09.1996

Stadtwerke Gießen, Stammgleis Europaviertel, Gießen
Heute war offizielle Eröffnung des neuen Industrie-Stammgleises Europaviertel. Das Stammgleis gehört den Stadtwerken Gießen. Die neue Gleisanlage, die von der DB-Strecke Gießen - Fulda abzweigt, kostete 3,7 Mio DM, davon finanzierten die Stadtwerke 0,2 Mio DM, das Land Hessen 0,3 Mio DM, die EU 1,5 Mio DM. Für weitere 1,7 Mio DM wurden zinslose Kredite aufgenommen. Das Gewerbegebiet Europaviertel entstand auf ehemaligem, von der Stadt Gießen erworbenem Militärgelände (Steubenkaserne). Festredner waren u.a. der Gießener Oberbürgermeister Mutz, der Regierungspräsident Bäumer u.a.

Aus Anlaß der Eröffnung fuhr die extra aus Darmstadt geholte altrote DB-Lok 212023 den Eröffnungszug aus neuroten DB-Cargo-Wagen und Containerwagen in den Gleisanschluß des Nürnberger Bundes, dem ersten Anschließer des neuen Stammgleises. Hier ist ein großer Containerkran errichtet worden, es wurden zur Demonstration zwei Container abgeladen und anschließend von einem speziellen Straßenfahrzeug aufgenommen und in die Lagerhallen gefahren. Der Nürnberger Bund ist auch daran interessiert, das Container-Terminal Dritten gegen Kostenerstattung zur Verfügung zu stellen.

Der Nürnberger Bund, eine Einkaufs-Genossenschaft, betreut 2030 Fachgeschäfte in der Bundesrepublik, die auch Genossen sind, und übernimmt zentrale Logistik-, Verwaltungs- und Marketingfunktionen. Die Nürnberger-Bund-Läden treten als Profi-Baumärkte, Inform-Hausratfachgeschäfte oder Domino-Geschenkboutik auf. Die bisherige Organisationsstruktur mit 12 Niederlassungen wird nun zugunsten nur noch eines zentralen Lagers in Gießen ersetzt. Dadurch entfallen in den bisherigen Niederlassungen 650 Arbeitsplätze, in Gießen werden 350 neue Arbeitsplätze geschaffen. Künftig soll etwa 40% des Güteraufkommens über die Schiene abgewickelt werden. Auch eine eigene Deutz-Werkslok ist vorhanden, sie stand aber am Eröffnungstag versteckt in der Halle für Stückgutwagen, so daß noch keine Daten notiert werden konnten (laut LR 10/96 handelt es sich um Deutz 57445/62, KK130 B). Ihre Inbetriebnahme ist erst für den Spätherbst vorgesehen, wenn zwei Lokführer eingestellt wurden und die Lok aufgearbeitet ist. Die Zustellung und Abholung der Güterwagen erfolgt aber durch DB-Loks. Ansprechpartner für Besichtigungen der Werkslok ist der Leiter der Transportlogistik, Herr Hecht, Tel. 0641/9404-210.

Weitere Anschließer für das Industrie-Stammgleis Gewerbegebiet Europaviertel sind geplant: Spedition Hellmold & Plank, Firma Meica Bananenreiferei, Firma Esso-Roth. Letztere Firma, die bis Herbst 1997 ein Großtanklager errichten wird, dürfte die bedeutendste des neuen Stammgleises werden.

15.09.1996

Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern, Theuern (600 mm)
Aus dem ursprünglich geplanten Feldbahnnetz zu zwei Außenstellen des Museums (Mühle und Schachtanlage) ist offensichtlich nichts geworden. Nur am Schacht lagern seit Jahren eine Reihe von aufgestapelten Feldbahn-Gleisjochen. Ob die zahlreichen vor einigen Jahren zusammengetragenen Feldbahn-Loks wohl noch vorhanden sind? Aus Zeitmangel wollte ich nicht in das Museum gehen und den Museumsleiter fragen.

19.09.1996

Zündwarenfabrik Allemann, Grafenwiesen
Nach der 1995 erfolgten Einstellung des Güterverkehrs auf der Strecke Lam - Kötzting der Regentalbahn wurde die Anschlußweiche der Werksbahn ausgebaut. Was mit der vor einigen Jahren noch vorhandenen Henschel-Werkslok geschehen ist, ist mir nicht bekannt.

24.09.1996

Ziegelwerk Karl Bachl, Tittling (600 mm)
Der Feldbahnbetrieb wurde bereits 1989 stillgelegt. Ein Besuch bei den Rampenbe-trieben ergab jedoch, daß beide noch vorhanden sind, einschließlich des Fahrzeugmaterials. In Grube I steht Jung 9096/40, EL110, mit mehreren Muldenkippern, die Strecke ist teilweise noch vorhanden. In Grube II steht Jung 7779/36 (früher hatte ich FNr. 7772 notiert, was stimmt?), EL110, ebenfalls mit Muldenkippern. Hier ist die Strecke komplett abgebaut. Die Eimerkettenbagger konnten beim Vorbeifahren im Werk gesehen werden. Vielleicht ist im Werk noch weiteres Fahrzeugmaterial vorhanden. Früher existierten vier Jung-EL110.

Tonwerk Lange, Ruhstorf-Höhenmühle (600 mm)
Volltreffer! Der Besuch zeigt, daß man doch immer wieder Betriebe besichtigen sollte, auch wenn man sie schon öfters besucht hat und glaubt, sie zu kennen. Zwar war wie immer die Lok Diema 2815 im Einsatz, aber auf dem Zweiachs-Anhänger stand nicht, wie sonst immer, die Reservelok Diema 4098/77 (diese war in der Ab-ladehalle untergestellt und dient jetzt wohl als Ersatzteilspender), sondern die nagelneue Diema 5210 mit Baujahr 1994 (!), die außer einem Probelauf in Höhenmühle noch nie eingesetzt wurde. Interessant ist das Baujahr, denn zu diesem Zeitpunkt war Diema schon pleite. Vermutlich stammt die Lok aus der Konkursmasse. Auch die alte Typenbezeichnung ist interessant. Hier nochmal die komplette Lokliste:

B-dh Diema 2815/65 DFL60/1.1, 62 PS, 6 t, 1984 üb. Diema (Umb. aus DS30/1) ex IVB/NL
B-dh Diema 4098/77 DFL30/1.7, 47 PS, 6 t, abg., 1984 üb. Diema ex Hüttenw. Kayser, Lünen
B-dm Diema 5210/94 DS60, 51 kW, 8 t, neu

25.09.1996

BHS-Alpentorfwerk Ainring (600 mm)
Keine Veränderungen gegenüber früheren Besuchen. Gesichtet wurden u.a. Deutz 57809, Deutz 56042 und Diema 2655.

30.09.1996

Stahlwerk Annahütte, Max Aicher KG, Ainring-Hammerau
Die am 31.10.94 von Siemens in Traunreut übernommene Henschel-Diesellok (Hen 31876/74, DHG300) steht regelmäßig im Einsatz. Sie erhielt die Betriebsnummer 4.

Gartenhilfe, Torfwerk Bürmoos (600 mm)
Auf der Strecke ins Weit-Moos war EMMA mit Torfzügen unterwegs. Lok ERNA (Gmd 3592/41, 15/18 PS, 4 t) besorgte den Dienst im Moor. Der Lokführer bestätigte, was ich vor zwei Jahren gesehen hatte: Es gibt hier eine neue DIEMA-Lok, grün, mit geschlossenem Führerhaus. Sie hat sich aber nicht sonderlich bewährt. Die Lok sollte heute im Rodinger Moor sein, ich konnte sie aber dort nicht finden. Das Rodinger Moor, die zweite Abbaustelle, ist überwiegend bereits wieder renaturiert worden, nur ganz am Ende befinden sich noch zwei oder drei kleine Abbaustellen. Die Strecke dorthin wird nur noch selten befahren.

Salzach-Kohle, Bergwerk Trimmelkam (600 mm)
Das 1993 stillgelegte Bergwerk befindet sich im Abbruch. Grubenbahnbetrieb untertage oder Feldbahnbetrieb übertage findet nicht mehr statt. Auf dem Betriebsgelände stehen schrottreif noch jede Menge Grubenhunte und Reste der Scharf-Zahnradbahnen.

04.10.1996

Besucherbergwerk Grube Bindweide, Steinebach (600 mm)
Die Akkulok 18 (ex RAG?) steht dort nach wie vor als Denkmal. Das Einfahrtsgebäude wird z.Z. wesentlich vergrößert. Nach Info von Hansjürgen Wenzel handelt es sich bei der zweiten Lok (ex Braun, Witterschlick) um Bartz U194/58, 9,0 kW, 3,5 t. Inzwischen erfolgt sowohl die Besucherein- als auch die -ausfahrt mit der Grubenbahn (früher nur die Ausfahrt). Es fährt dabei an jedem Zugende eine Lok, das Umsetzen entfällt damit.

13.10.1996

Privat, Vöhl-Schmittlotheim (600 mm)
Die private Feldbahn am Bahnhof Schmittlotheim wird schon lange nicht mehr befahren. Die Gleise sind unter hohem Gras völlig zugewuchert. Die Gmeinder-Lok steht noch immer im Lokschuppen.

24.10.1996

Besucherbergwerk Grube Hühn, Trusetal (600 mm)
In der 1989 stillgelegten Fluß- und Schwerspatgrube wurde ein Besucherbergwerk mit Grubenbahn eingerichtet. Die Anlage macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Da ich in Eile war, konnte ich nur schnell ein paar Fotos von den übertage stehenden Fahrzeugen machen. Bei einem späteren Besuch sollte man sich Zeit mitbringen, eine Besucherbefahrung mitmachen und dabei auch die Daten aller Loks notieren.

Vor dem Besucherbergwerk steht als Blickfang in einem angedeuteten Stollen eine BBA-Akkulok des Typs B660. Das Fabrikschild ist noch vorhanden, aber dick mit Farbe zugeschmiert und unleserlich. Beim nächsten Mal also Schmirgelpapier oder Pinselreiniger zur Farbablösung mitbringen.

Auf dem Gelände steht - eigentlich nur bei Führungen zu besichtigen - eine weitere B 660 (BBA B660-5562 0000 674 von 6/89, 2.1 kW, 3.9 t, Nr. 886) mit Förderwagen als schön hergerichtetes Denkmal.

Die Besucherzüge werden von Akkuloks des Typs EL9 gefahren, die bereits früher auf der Grube eingesetzt waren. Auf dem Gelände wartete Lok 2 (LEW 7602/56) auf die nächste Besuchergruppe. Mindestens eine weitere Lok war untertage.

Schachtanlage Gieselsberg, Seligenthal
Die relativ moderne Grube ist stillgelegt. Bei einem flüchtigen Blick von außen waren keine Gleise zu erkennen.
 
 

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