Werksbahn-Exkursionsbericht für das Jahr 2016 |
Andreas Christopher
Beobachtungen während einer Bahnfahrt
von Frankfurt am Main nach Potsdam
Lollar - das Streckengleis nach
Mainzlar war sehr stark angerostet. Demnach scheint das Didier-Werk in
Mainzlar nicht mehr auf der Schiene bedient zu werden.
Deuna - Das Dyckerhoff-Zementwerk, das über eine elektrifizierte vier Kilometer lange Anschlussbahn verfügt, die am Abzweig Bernterode West beginnt, sieht stark befahren aus.
Bleicherode Ost - in Bahnhofsnähe gibt es zwei schöne, alte Schacht-Fördergerüste, die noch in Betrieb sind. Auch die Grubenanschlussbahn dorthin ist befahren. Die Firma DEUSA International GmbH fördert jetzt Sole aus Untertage und stellt daraus verschiedene Produkte aus Kaliumchlorid, Natriumchlorid und Magnesiumchlorid her.
Helbra - der Werksbahnhof und die abzweigende Strecke zur ehemaligen August-Bebel-Hütte wirken gepflegt, weisen aber kaum Betriebsspuren auf. Schaut man sich die Anschlussbahn auf Google Maps an, erkennt man, dass große Teile der Weksanlagen abgebrochen worden sind. Möglicherweise wurde die Werksbahn zum Abtransport des Abbruchmaterials genutzt oder wird vorgehalten, falls sich neue Betrieb ansiedeln wollen. An der Abzweigstelle gibt es auch einen Personenbahnsteig am Werksgleis (nicht an der DB-Strecke) - dorthin fuhren in der Vergangenheit teilweise sonntags die Triebwagen der "Wipperliese".
Klostermansfeld - hier stehen auf den Anschlussgleisen parallel zur DB-Strecke noch sehr viele ehemalige Werkslokomotiven. Die dienen entweder als Arbeitsvorrat zur Aufarbeitung bei MaLoWa in Benndorf oder als Ersatzteilspender bzw. Schrott. Auch die Fahrzeuge der schmalspurigen Mansfelder Bergwerksbahn stehen auf dem Gelände neben der MaLoWa.
Hettstedt - Hohes Frachtaufkommen und viele Güterwagen auf der Anschlussbahn der Mansfelder Kupfer und Messing GmbH und des Aluwerkes.
Förderstedt - neben der Bahnlinie sind noch Reste der Anlagen des ehemaligen Kalkwerkes zu sehen, welches einst über eine Feldbahn verfügte (s. "Die Feldbahn", Band 11, S. 49 f.)
Schönebeck-Salzelmen - Sehr schönes, altes Gradierwerk direkt neben dem Bahnhof mit alter Windmühle. Damit wurde früher die Sole auf das Dach des Gradierwerkes gepumpt. Solche Bauwerke in diesem guten Originalzustand findet man heute nur noch selten.
19.04.2016
Beobachtungen während einer Bahnfahrt von Potsdam in die Prignitz
Hennigsdorf - Bei Bombardier befand sich eine weiß lackierte Neubaulok der Baureihe 146 auf Probefahrt.
Velten (Mark) - Zwischen Hennigsdorf und velten verläuft neben der DB-Strecke ein zweites Gleis, das mit Oberleitung und Stromschiene ausgerüstet ist. Dieses dient sowohl Bombadrier als auch Stadler als Testgleis. Das Werksgelände von Stadler in Velten befindet sich, von Hennigsdorf her gesehen, in Fahrtrichtung links einige hundert Meter hinter dem Bahnhof. Zahlreiche Fahrzeuge standen auf den Gleisen im Werk.
Liebenthal (Prign.) - Die Firma Kronotex betreibt hier eine große Werksanlage. An der Bahnstrecke Pritzwalk – Wittstock (Dosse) zweigt am Haltepunkt Liebenthal (Prignitz) ein Gleisanschluss der Firma Kronotex GmbH ab. Die Grundsteinlegung für das Werk, welches Laminat herstellt, erfolgte 1993. Es gehört mit einer Produktionskapazität von jährlich circa 60 Millionen Quadratmetern Laminatfußboden an einem Standort zu den führenden Holzwerkstoffherstellern. Im Werk Heiligengrabe sind rund 700 Mitarbeiter beschäftigt. Das sehr ausgedehnte Werksgelände wird durch ein umfangreiches Gleisnetz erschlossen. Zugestellt werden hauptsächlich Leimkesselwagen, während die Gleise auf den Holzlagerplätzen offensichtlich nicht mehr befahren werden. Eine LKM-Werkslok konnte gesichtet werden, die sich gerade mit Kesselwagen abmühte. Dabei könnte es sich um folgende Lok handeln (Sichtung aus 2010):
B-dh LKM 261417/64 V18B, 02.12.1964 geliefert an VEB
Braunkohlenwerk Nachterstedt/
VEB Draht- und Schraubenwerk Finsterwalde, 72vh/ VEB Baustoffwerke,
Doberlug-Kirchhain/ Niederlausitzer Museumseisenbahn e.V., Finsterwalde
(4),
02vh, 05vh/ 05.01.2010 an Kronotex GmbH, Heiligengrabe
Falkenhagen - Nördlich des neuen Haltepunktes Falkenhagen zweigt bei km 51,4 nach Westen die Anschlussbahn der German Biofuels ab. An der Privatbahnstrecke Pritzwalk – Meyenburg (KBS 209.74) betreibt die German Biofuels GmbH nördlich von Falkenhagen ein Werk, in den Biodiesel hergestellt wird. Seit Anfang 2008 verfügt man über einen Gleisanschluss. Dieser ist für das Werk überlebenswichtig. Denn fast die komplette Produktion wird über die Schiene an die großen Mineralölhersteller geliefert. Aktuell werden in Falkenhagen pro Jahr etwa 175 000 Tonnen Biodiesel produziert. Gegründet wurde das Werk im Jahr 2000 als Elbe Oel Prignitz AG, später EOP Biodiesel AG. 2010 musste das Werk einen Insolvenzantrag stellen. Seit dem 01.04.2011 lautet die Firmierung nun German Biofuels GmbH. Das Werk ist heute wieder kerngesund, man arbeitet im Dreischichtbetrieb. Neben dem Rapsexpeller fallen Glycerin und Kaliumsulfat als Nebenprodukte an. Da im Werk mehr Pflanzenöl verarbeitet wird, als die eigenen Mühlen produzieren können, wird Rapsöl von anderen Ölmühlen dazu gekauft. Außerdem werden diverse Fette und Öle wie Palmöl verarbeitet. Außerdem wird auch bereits gebrauchtes Fett aus Fritteusen und großen Produktionsbetrieben zu Biodiesel verarbeitet. Für Verschubtätigkeiten auf den recht umfangreichen Anschlussgleisen verfügt das Werk über einen gelben, modernen, schienengängigen Unimog mit dem Amtlichen Kennzeichen PR-T 128. Das Biodiesel wird in der Regel in Ganzzügen abgefahren, die meist mit privaten Lokomotiven bespannt sind. Während der Vorbeifahrt konnte eine private 225 in NBE-Lackierung gesichtet werden, die gerade einen Kesselwagenzug abholte.
21.04.2016
Vetschau - Hier findet sich in der Nähe des Bahnhofs die TransTec Vetschau GmbH. Heute hat man sich auf die Herstellung von Drehgestellen spezialisiert. Das Unternehmen ging aus dem VEB Förderwagenbau Vetschau hervor, ehemals FABEG Fahrzeug- und Gerätebau. Es wurden dort bis 1990 sehr viele Muldenkipper für die Feldbahnen der ehemaligen DDR gefertigt.
Burg/Spreewald - Am Bahnhof Burg der ehemaligen Spreewaldbahn stehen einige aufgearbeitete Personen- und Güterwagen der Bahn. Im Bahnhofsgebäude wurde ein Gasthof eingerichtet. Eine Lehmann-Gross-Bahn, die an jeden Tisch fährt, nimmt Getränkebestellungen entgegen und bringt anschließend auch die bestellten Getränke.
22.04.2016
Stendal - Im Alstom-Werk standen wie immer eine größere Anzahl von Diesellokomotiven als Arbeitsvorrat für die Aufarbeitung
25.04.2016
Beobachtungen während einer Bahnfahrt von Potsdam nach Frankfurt am Main
Stassfurt - Im Übergabegleis der Löderburger Bahn, welche hauptsächlich das Sodawerk Stassfurt, aber auch andere Betriebe bedient, stand gerade eine Übergabe mit Wagen, die abgeholt wurden, zur Weiterfahrt auf der DB bereit.
Felsberg-Gensungen - Im Gleisanschluss
des Basaltwerks Wegener, welches bei Körle ein Basaltwerk betreibt
und vorwiegend Bahnschotter liefert, standen eine große Anzahl an
beladenen Schüttgutwagen zur Abholung bereit.