Das Feldbahnwesen findet heute immer mehr Interesse bei den Eisenbahnfreunden, aber auch bei den Industriearchäologen. Allerdings gibt es in Deutschland nur noch ganz wenige aktive Feldbahnbetriebe. Eine Ausnahme bilden die Torfbahnen. Nur bei Torfwerken lässt sich heute noch etwas vom Flair und der Romantik des früher in vielen Industriebranchen üblichen Feldbahnbetriebes erahnen. Das hat seinen Grund darin, dass auf den wenig tragfähigen Böden der Moorgebiete der Einsatz von Lastkraftwagen nicht möglich ist. Hier konnten sich die Feldbahnen bis heute halten.
Bei rund 80 deutschen Torfwerken, vorwiegend in Niedersachsen, gab es im Jahre 2000 noch Feldbahnbetrieb. Zahlreiche Torfwerke setzen auch heute noch recht alte Lokomotiven und Wagen ein. Die Gleislage ist manchmal abenteuerlich und die Streckenführung wildromantisch. Es gibt aber natürlich auch ganz moderne Betriebe mit ausgesprochen neuem Fahrzeugpark und sehr solide, ja fast eisenbahnmäßig verlegten Strecken und mehreren Dutzend Lokomotiven. Deshalb bieten sich die Torfbahnen an, wenn man in Deutschland noch echten Feldbahnbetrieb erleben will. Es ist das letzte Refugium eines fast vergessenen Verkehrsmittels.
Alle diese Betriebe werden in dem Buch ausführlich mit Text, Fotos, detaillierten Loklisten und Karten beschrieben. Der Leser erfährt viel über die Geschichte und Technik des Torfabbaus im Allgemeinen sowie über die Geschichte, die Streckenführung und die Besonderheiten der einzelnen Betriebe. Das Buch im Großformat konnte vollständig im Farbdruck hergestellt werden, wodurch die Fotos und Karten besonders gut zur Geltung kommen. Somit erschien erstmals ein Standardwerk über die Torfbahnen in Deutschland.
Andreas Christopher/ Ulrich Völz: Torfbahnen in Deutschland. 144
Seiten DIN A4, ca. 270 Abbildungen in Farbe, gebunden, 29,50 Euro. Arbeitsgemeinschaft
Drehscheibe e.V., Dehlinger Weg 10, 50767 Köln. ISBN 978-3-929082-28-9.